Pflanzenheilkunde /Phytotherapie
Workshop aktuell Ende
September oder Anfang
Oktober 2021 :
Beinwellsalbe herstellen
siehe unter Vorträge/ Seminare
Was bedeutet Phytotherapie ?
Unter Phytotherapie (griech.phyton = Pflanze, therapeia=Pflege) oder Pflanzenheilkunde versteht man die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen. Die Phytotherapie gehört zu den ältesten Heilverfahren überhaupt und sie ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet wobei Erfahrungswerte, überliefertes Wissen und Traditionen eine wichtige Rolle spielen. Sonderformen der Phytotherapie, aus langer Tradition, sind die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) und die Ayurvedische Medizin die in Indien ihren Ursprung hat.
Aufgrund ihrer vielfältigen, über Jahrhunderte erprobten und erwiesenen Einsatzmöglichkeiten hat die Pflanzenheilkunde einen festen Platz in der Naturmedizin. Ihre Anwendungsgebiete erstrecken sich von der innerlichen und äußerlichen Behandlung bis hin zur Beeinflussung der seelischen Befindlichkeit.
In der Kommunikation mit Pflanzen beginnt Heilung
Kommunikation mit Pflanzen beginnt wenn wir unsere Sinne für sie öffnen. Bereits im Betrachten, im Riechen, im Fühlen und im Schmecken einer jeweiligen Pflanze beginnt das heilsame Einströmen ihrer Heilkräfte, noch bevor wir sie als Arznei schlucken, in Form von Tinkturen, Essenzen, Tabletten, Kapseln, Homöopathie oder auf die Haut applizieren, in Form von Wickel, Einreibungen oder Injektionen.
Was empfinden Sie wenn Sie eine Rose betrachten oder an einer intensiv duftenden Rose wie die der Damaszener oder an einem blühenden Lavendelstrauch riechen ?
Was löst das bei Ihnen aus wenn sie mit der Hand über ein Farnblatt oder den Ackerschachtelhalm streichen?
Welches Gefühl steigt Ihnen auf wenn Sie Ihre Nase in die Blüte einer Sonnenblume oder in ein Gänseblümchen stecken oder wenn ihre Finger die Blüte eines Löwenzahns berührt ?
In der Aromatherapie wird beschrieben dass das Inhalieren bestimmter ätherischer Öle, aus Heilpflanzen gewonnen, spezifische Gehirnzentren erreicht um dort eine Wirkung zu entfalten. Muskatellersalbei, Jasmin u.a. können über die Hypophyse die Endorphine anregen und somit für ein Wohlgefühl sorgen. Kardamon, Wacholder, Rosmarin u.a. erreichen den Locus coeruleus und können über die Anregung des Noradrenalins eine verstärkte geistige und körperliche Aktivierung bewirken.
Wenn Sie sich frustriert fühlen schnuppern Sie doch mal an duftenden Rosenblüten ! Sie fühlen sich sicher bald besser.
Anwendung in meiner Heilpraktiker Praxis 84051 Landshut Esenbach
In meiner Naturheilpraxis rezeptiere ich entsprechend den Bedürfnissen und Indikationen meiner Patienten individuell zusammen gestellte Teerezepturen, Pflanzentinkturen aus einzelnen Pflanzen oder in Mischform mehrerer sich ergänzenden Pflanzen als Fertigarzneien, Granulate aus Pflanzenbestandteilen als Fertigprodukte, Salben und Cremes mit Heilpflanzenextrakten Naturheilkundlicher Firmen und gebe Empfehlungen für Inhalationen mit Pflanzenextrakten, ätherischen Ölen und Umschläge mit pulverisierten Pflanzenbestandteilen.
Auch können sich im Therapieverlauf bei einem Praxisbesuch Injektionen mit Pflanzlichen Präparaten (Ampullen Naturheilkundlicher und Spagyrischer Firmen) so wie entspannende Kräuterwickel und Einreibungen mit Tinkturen oder Salben hilfreich unterstützend erweisen.
Geschichtliches zur Phytotherapie(Pflanzenheilkunde)
Die Pflanzenheilkunde ist vermutlich die älteste Heilmethode der Menschheit.
Die Tradition der Pflanzenheilkunde reicht zurück bis in die Steinzeit und ist im Altertum verbunden mit berühmten Namen wie :
Diokles von Karytos der 350 v.Chr. die Zubereitung und Anwendung von Pflanzen des östlichen Mittelmeerraumes beschrieb,
Hippokrates von Kos (460 bis 370 v.Chr.), Begründer der Medizin als Wissenschaft, Urheber des Hippokratischen Eides (Festlegung der ärztlichen Ethik und Schweigepflicht),
Galen (129-199 n. Chr.) dessen Zubereitungsanweisungen durch das ganze Mittelalter hindurch verbindlich waren (heute noch wird die Aufbereitung von Pflanzenteilen als Galenik bezeichnet),
Hildegard von Bingen (Klostermedizin, 1098-1179),
Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, (1493-1541) der in seinem Werk „ Herbarius“ eine Systematisierung der heimischen Heilpflanzen nieder schrieb.
Zur Wirksamkeit von Heilpflanzen
Die besondere Wirksamkeit natürlicher Heilpflanzen wird u.a. darauf zurück geführt dass sie eine Mischung verschiedener Wirkstoffe in sich vereinen. Dazu zählen ätherische Öle, Alkaloide, Anthrachinone, Bitterstoffe, Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe. Eine Pflanze als Vielstoffgemisch wirkt breitbandiger als ein chemisch aufbereitetes Einzelmittel (Monopräparat). Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe einer jeweiligen Pflanze verleiht ihr die spezifische Wirkung um einen Heilungsprozess in Gang zu bringen. Heilpflanzen sind Naturprodukte und so unterliegen die wirksamen Inhaltstoffe natürlichen Schwankungen, bedingt durch deren Standort, Lichtverhältnissen, Klima, Ernte und Lagerung. Daher ist es wichtig Pflanzenprodukte solcher Firmen / Hersteller zu wählen die es sich aus Überzeugung zur Aufgabe gemacht haben Pflanzen auf pestizidfreiem Boden und in der Anwendung traditionellen Wissens hervor zu bringen. So kann mit einer maximalen Wirksamkeit bei der Ernte und der Herstellung der Pflanzenarznei gerechnet werden.
Heilkundige der Phytotherapie sind geschult die geeigneten Pflanzen und deren Zubereitungsform für den jeweiligen Patienten aus zu wählen und die richtige Dosierung so wie Anwendungshäufigkeit zum Wohl des Patienten zu bestimmen.
Die Verarbeitung der Heilpflanzen und ihre Darreichungsform
In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Knospen/Triebe, Früchte, Samen, Stängel, Rinden, Wurzel, jedoch keine isolierten Stoffe zur Anwendung.
Sie können als Frischpflanzen und in Form getrockneter Pflanzenteile (als Drogen bezeichnet) oder als Extrakte zum Behandeln von Krankheiten verwendet werden.
Nicht nur die Wahl der richtigen Pflanze, sondern auch der Zubereitungsart und entsprechenden Dosierung ist für den Therapieerfolg entscheidend. Auch die fundierte Kenntnis von Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen ist für einen verantwortlichen Einsatz in der Praxis nötig.
Es gibt verschiedene Verfahren um die Wirkstoffe der Heilpflanzen auf zu schließen :
Alkoholauszüge aus Heilpflanzen
Durch das Übergießen von Pflanzenteilen in geschlossenen Gefäßen entstehen Tinkturen zur inneren Anwendung als Tropfen und zur äußeren als Einreibung oder zur Integration in Salben und Cremes. Der Alkoholgehalt variiert je nach Festigkeit/Zartheit des Pflanzengewebes und der ihr innewohnenden Wirkstoffe.
Durch das Ansetzen von Heilkräutern in Met oder Weine erhält man Heilmetoder Heilweine (siehe Hildegard- und Klostermedizin)zur inneren Anwendung.
Nicht alkoholische Heilpflanzenzubereitungen:
Die bekannteste Form ist die Teezubereitung
Wir unterscheiden:
*den Aufguss (=Infusion) = Überbrühen mit heißem oder kochendem Wasser,
5-15 Minuten stehen lassen, dann abseihen
*die Abkochung (=Dekokt) = Ansetzen in kaltem Wasser, anschließend zum
Sieden bringen und weitere 5 – 20 Minuten köcheln lassen, abseihen
*den Kaltwasserauszug (=Mazerat) = über mehrere Stunden/über Nacht
Ansetzen, auf Trinkwärme erhitzen, abseihen
*Kaltwasserauszug mit anschließender Abkochung (=Mazerationsdekokt)
Pflanzenteile in kaltem Wasser für einige Stunden mazerieren, 5-10 Min.
Aufkochen, abseihen
Die Zubereitungsarten richten sich nach dem Anteil ätherischer Öle, der Wirkstoffe und der Beschaffenheit der Pflanze (je nachdem ob es sich um Blätter, Blüten oder härteren Anteilen(wie Hölzer, Rinden, Wurzeln, manche Samen und Früchte handelt). Zur optimalen Erschließung der heilsamen Wirkstoffe wird der Therapeut die geeignete Zubereitungsmethode wählen.
Frischpflanzen Verreibung
Hierunter versteht man die Verarbeitung von sehr klein geschnittenen Frischpflanzenanteilen mit Milchzucker in einem Verhältnis 1:1 (in der Homöopathie 1 Teil Pflanzenbestandteil und 10 Teile Milchzucker). Das so entstandene Pulver dient der inneren Einnahme.
Das Aufkochen von Pflanzenanteilen mit Zucker ergibt einen Sirup für die innere Einnahme.
Pulverisierte Heilpflanzen und Kräuter
Unter Zugabe heißen Wassers, evtl. auch einiger Tropfen fertiger Pflanzentinktur oder ätherischer Öle, kann diese Paste in der Verwendung eines warmen Leibwickels oder Umschlags ihre Wirkstoffe über die Haut entfalten und das zu pflegende Organ heilsam erreichen (z.B. Ingwer für den Nieren Wickel, Schafgabe für den Leber-Galle Wickel, Teufelskralle für Umschläge bei schmerzenden Knien, Thymianöl für den Brustwickel).
Ölauszüge
Hierbei werden wasserarme Pflanzenteile in einem hochwertigen Öl in abschließbaren Gefäßen ausgezogen. Das so gewonnene an Wirkstoffen gesättigte Öl kann in Salben und Cremes eingearbeitet werden oder pur aber sparsam auf die Haut appliziert werden.
Destillation von Heilpflanzenanteilen
Es geht um ein thermisches Trennverfahren um verdampfende Flüssigkeiten zu gewinnen. Am Ende des Verfahrens wird das Hydrolat und das ätherische Öl der jeweiligen destillierten Pflanze aufgefangen. Beide Produkte sind für eine sparsame innere Anwendung geeignet. Die Einarbeitung von Hydrolaten und Ätherischen Ölen in Naturkosmetischen Produkten und in Salben soll der Haut bei ihrer Pflege eine heilsame Unterstützung geben. Ätherisches Öl eignet sich zudem als Badezusatz und für Inhalationen.
Bei welchen Erkrankungen kann Phytotherapie helfen ?
- Atemwegserkrankungen (akut und chronisch, z.B. Bronchitis, Heuschnupfen)
- Erkältungskrankheiten (z.B. grippaler Infekt)
- Leber- und Gallenerkrankungen (z.B. Gallenflussstörungen, Fettleber)
- Hauterkrankungen (z.B. Akne, Neurodermitis, Psoriasis)
- Herz- Kreislauferkrankungen (z.B. Blutdruckregulationsstörungen)
- Zur Immunabwehrsteigerung (z.B. bei alten oder gestressten Menschen, Kindern, Schwangeren, Allergikern)
- Klimakterische Beschwerden (z.B. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Innere Unruhe)
- Magenerkrankungen (z.B. Reizmagen)
- Rheumatische Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis)
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, Gicht)
- Urogenitalerkrankungen (z.B. Harnwegsinfekte, Menstruationsstörungen)
- Vegetative Zustände (z.B. Erschöpfung, Schlaflosigkeit)
- Verdauungsbeschwerden (z.B. Durchfall, Verstopfung)
Die Natur regeneriert sich selbst
Im Volksmund heißt es dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist. Das leistet die Natur auch für sich selbst. Wenn wir genauer beobachten wo Pflanzen wachsen erkennen wir dass sie gerade dort wachsen wo die Natur (und der Mensch) sie braucht. Ausgerechnet auf Müllhalden oder „vergifteten“ Plätzen tut sich beispielsweise die Brennnessel die wir leichtfertig als Unkraut betrachten, hervor. Sie bringt in ihrer Eigenschaft zu entgiften genau die Qualität mit die dieser bestimmte Ort zur Regeneration benötigt.
Auf Entdeckungsreise gehen – Kräuter und Heilpflanzen wachsen für uns
Wenn Pflanzen und Kräuter wild in unseren Vorgärten und Gärten wachsen, oder sie sich in unseren Träumen vorstellen sollten wir forschen in wie fern sie uns persönlich heilsame Informationen zukommen lassen möchten.
Wussten Sie dass unsere Feld- Wald- und Wiesenkräuter wie Portulak, Brennnessel, Hirtentäschel, Schafgabe, Gänseblümchen, Löwenzahn, Vogelmiere beispielsweise um ein Vielfaches mehr an Mineralstoffen bereitstellen als es unser Gemüse tut ? Es ist lohnenswert das Wissen unserer Vorfahren zur Aufwertung unserer Nahrung zu beleben denn es wächst kostenlos für uns vor der Tür. Mit Hilfe eines Pflanzen-/Kräuter- Bestimmungsbuches und unter Leitung von Pflanzen- und Heilkräuterkundigen Lehrern oder Kräuterpädagogen können wir lernen die richtigen essbaren Kräuter und Heilpflanzen zu erkennen.
Wenn Sie im Alleingang ihre „eigene“ Heilpflanze suchen um eine Selbstmedikation zu versuchen sprechen Sie bitte bei Unsicherheiten eine Fachkraft an um eine Toxidität (Giftigkeit) der Pflanze aus zu schließen !
Ich biete Ihnen an mich jederzeit bei Fragen zu kontaktieren !
Meine Praxis befindet sich in Landshut Essenbach.