Phytotherapie – die Brennnessel
Phytotherapie – die Brennnessel
Die Brennnessel die unermüdlich über ein dreiviertel Jahr wächst steht uns zur Ernte wesentlich länger zur Verfügung als dies andere Heilpflanzen tun (wie die Beinwell Wurzel oder die Weißdornbeeren) weil letztere ganz bestimmte Erntezeiten haben um uns die maximalen Wirkstoffe zu schenken.
Leider gilt die Brennnessel meistenteils als „Unkraut“ und wird achtlos mit der Wurzel ausgerissen.
Es ist mir ein großes Anliegen die Sichtweise auf das üblicherweise verachtete Kraut zu verändern.
Einer ihrer wichtigen Signaturen ist ihr Standort. Wir beobachten sie meist an den Plätzen die wir vermeiden würden wie Müllhalden, Entsorgungsplätzen, Schutthaufen. Plätze die von Menschenhand verunreinigt und vergiftet sind.
Sie tut dies weil sie eine starke regenerative und entgiftende Kraft hat. Sie ist in der Lage unbrauchbar gemachte Böden zu reinigen. Sie heilt den Boden indem sie ein Übermaß an Stickstoff umwandelt und mit ihren langen kriechenden Wurzeln den Humus vorbereitet. Man könnte sagen sie stellt sich auf den zerstörten Böden für diese Aufgabe zur Verfügung.
Für den berühmten in der Antike lebenden Arzt Hippokrates galt sie als die wichtigste Pflanze zur Blutreinigung und zur Durchblutungsförderung. In unserer heutigen Naturheilkunde ist dieses Wissen erhalten. Sie verbindet sich mit den Schlacken und Giftstoffen die sich in den Muskeln, Gelenken und im Blut angesammelt haben und begünstigt deren Ausscheidung über den Stoffwechsel.
Die Brennnessel dient der Vorbeugung von Nierenerkrankungen und Harnwegsinfekten, der Blutarmut und des Eisenmangels (aufgrund ihres Eisenwertes), regt die Funktion der Leber, der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, des Magens und des Darmes an.
Aufgrund ihrer Eigenschaft Harnsäure aus zu treiben wirkt sie heilsam bei Gicht und Rheuma.
Unsere Großeltern/Urgroßeltern haben die Heilkraft der Brennnessel genutzt indem sie den von Schmerzen betroffenen Körperbereich (zum Beispiel die Gelenke) entblößt in eine Ansammlung von Brennnessel legten ! Oder sie beschlugen das kranke Körperareal mit Brennnesseln. Heutzutage gibt es sicher nicht all zu viele die bereit sind diese Rosskur nach zu vollziehen.
Aber wir können die Brennnessel auf vielfältige andere Weise anwenden um ihre Heilkraft zu nutzen.
Als Bad: für ein Vollbad einen intensiven Sud herstellen. Eine bis zwei Handvoll frische Blätter mit einer Tasse heißem Wasser über brühen, 5 – 10 Minuten ziehen lassen und dem Vollbad zusetzen
Als Saft zum Trinken : entweder selbst gepresst oder als Bio Saft gekauft
Als Tee : 2 gehäufte Teelöffel frische, geputzte und zerkleinerte Wurzeln und / oder frische Blätter auf eine Tasse kochendes Wasser, 5 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und trinken. Für eine Kur sind 2 Tassen Tee pro Tag, über eine Zeit von drei Wochen zu empfehlen.
Als Wickel auf das betroffene Gelenk : ein Baumwolltuch in einem gut warmen Brennnessel Tee tränken und schnell um das Gelenk wickeln (damit die Wärme nicht verloren geht) und mit einer Folie umwickeln und einem Wollschal abschließen, für ca. 20 mn.
Nimmt man getrocknete Pflanzenbestandteile reduziert sich die Menge auf die Hälfte.
Als Nahrung, bzw. Beilage : Sie schmecken sehr gut als Gemüse. Wem die gekochte Brennnessel zu streng schmeckt kann sie mit Spinat oder Kartoffelpüree mischen.
Als Salatbeilage, fein geschnitten, brennt sie nicht im Mund beim Verzehr.
Probieren Sie es aus ! Die Natur hält wirkungsvolle Heilpflanzen zu unserem Wohlsein bereit.
Das ist ein Geschenk das wir all zu oft übersehen.
In meiner Praxis verwende ich Spritzen für schmerzende Gelenke von bekannten pharmakologischen Firmen welche die Brennnessel (Urtica) zum Inhalt haben.
Für eine Phytotherapeutische Beratung stehe ich Ihnen in meiner Heilpraktiker Praxis Landshut Essenbach sehr gerne zur Verfügung.